Was ist eine Bietungsbürgschaft?

Eine Bietungsbürgschaft, auch als Angebotsbürgschaft oder Submissionssicherheit bezeichnet, ist eine Form der Bürgschaft, die von einem Bieter oder Auftragnehmer im Rahmen von Ausschreibungen gestellt wird. Sie dient dazu, die Ernsthaftigkeit des Angebots des Bieters zu bestätigen und dem Ausschreibenden Sicherheit zu bieten, dass der Bieter im Falle einer Zuschlagserteilung seinen Verpflichtungen nachkommen kann. In Deutschland ist das dann im Bietungsverfahren soetwas wie eine Bietungsgarantie.

Hier sind einige wichtige Punkte zur Bietungsbürgschaft:

1. Zweck: Die Bietungsbürgschaft zeigt dem Ausschreibenden, dass der Bieter ernsthaft an der Teilnahme am Ausschreibungsverfahren interessiert ist und finanziell in der Lage ist, die in den Ausschreibungsunterlagen genannten Konditionen zu erfüllen. Sie soll sicherstellen, dass der Bieter im Falle einer Zuschlagserteilung (Vergabe) einen Vertrag abschließen und die erforderliche Leistung für die Auftragserteilung erbringen kann. So hat der Auftraggeber seinen Auftrag anständig abgesichert und kann sich auf die Einhaltung verlassen.

2. Betrag: Der Betrag der Bietungsbürgschaft wird oft als Prozentsatz des Angebotspreises festgelegt und variiert je nach den Anforderungen des Ausschreibenden und den Umständen der Ausschreibung. Typischerweise liegt der Betrag zwischen 1% und 5% des Angebotspreises.

3. Gültigkeitsdauer: Die Bietungsbürgschaft bleibt normalerweise während der Gültigkeitsdauer des Angebots gültig. Diese Dauer oder Laufzeit wird im Ausschreibungsverfahren festgelegt und kann variieren, typischerweise beträgt sie jedoch einige Wochen bis einige Monate.

4. Einlösung: Im Falle einer Zuschlagserteilung wird die Bietungsbürgschaft oft als Sicherheit für die Erfüllung des Vertrags verwendet. Wenn der Bieter den Vertrag nicht abschließt oder anderweitig seinen Verpflichtungen nicht nachkommt, kann der Ausschreibende die Bietungsbürgschaft einlösen und den vereinbarten Betrag einfordern. So besitzen alle Beteiligten eine Art Garantie.

5. Rückgabe: Wenn der Bieter keinen Zuschlag erhält oder seine Angebotsofferte zurückzieht, wird die Bietungsbürgschaft normalerweise an den Bieter zurückgegeben oder ungültig gemacht.

Die Bietungsbürgschaft ist ein wichtiges Instrument im Verfahren der Ausschreibung, das dazu beiträgt, die Ernsthaftigkeit der Bieter zu gewährleisten und dem Ausschreibenden einen Schutz zu bieten. Sie ermöglicht es dem Ausschreibenden auch, im Falle von Verzögerungen oder Vertragsbrüchen durch den Bieter angemessene Schritte einzuleiten. Wir haben mehrere Versicherer, die eine solche Bürgschaft anbieten. Fragen Sie uns gerne nach den Konditionen. Im Online-Rechner finden Sie den Versicherer VHV Versicherungen.

Wer braucht eine Bietungsbürgschaft?

Eine Bietungsbürgschaft wird in der Regel von potenziellen Bietern oder Auftragnehmern benötigt, die an einem Ausschreibungsverfahren teilnehmen möchten. In vielen Fällen fordern öffentliche Einrichtungen, Regierungsbehörden oder private Organisationen, die Bau-, Liefer- oder Dienstleistungsverträge ausschreiben, von den Bietern eine Bietungsbürgschaft als Teil der Angebotsunterlagen.

Typischerweise müssen alle Bieter, die eine Offerte für das Verfahren der Ausschreibung abgeben möchten, eine Bietungsbürgschaft vorlegen. Dies gilt sowohl für große Bauunternehmen als auch für kleinere lokale Unternehmen, die an öffentlichen oder privaten Projekten teilnehmen möchten.

Die Bietungsbürgschaft dient dazu, die Ernsthaftigkeit des Angebots eines Bieters zu bestätigen und dem Ausschreibenden Sicherheit zu bieten, dass der Bieter im Falle einer Zuschlagserteilung seinen Verpflichtungen nachkommen kann. Sie stellt sicher, dass die Bieter finanziell in der Lage sind, die in den Angebotsunterlagen genannten Konditionen zu erfüllen, und bietet dem Ausschreibenden eine gewisse Sicherheit während des Auswahlprozesses.

In einigen Fällen können auch Subunternehmer oder Lieferanten, die von einem Hauptauftragnehmer beauftragt werden, eine Bietungsbürgschaft vorlegen müssen, wenn der Hauptauftragnehmer verlangt, dass sie im Rahmen ihres Angebots eine solche Bürgschaft stellen. Dies hängt von den spezifischen Anforderungen und Bedingungen des Ausschreibungsverfahrens ab.

Zu welchem Zeitpunkt wird eine Bietungsbürgschaft benötigt?

Eine Bietungsbürgschaft wird in der Regel zu dem Zeitpunkt benötigt, wenn ein Unternehmen oder ein Bieter sein Angebot für eine Ausschreibung einreicht. Dieser Zeitpunkt liegt vor oder gleichzeitig mit der Abgabe des Angebots und kann je nach den spezifischen Anforderungen des Ausschreibungsverfahrens variieren.

Typischerweise werden Bietungsbürgschaften als Teil der Angebotsunterlagen eingereicht und müssen zusammen mit dem Angebot bei der ausschreibenden Stelle oder dem Auftraggeber eingehen. Die genauen Anforderungen und der Zeitpunkt für die Vorlage der Bietungsbürgschaft werden oft in den Ausschreibungsunterlagen oder den Ausschreibungsbedingungen festgelegt und können von Fall zu Fall unterschiedlich sein.

Es ist wichtig für potenzielle Bieter, die Ausschreibungsunterlagen sorgfältig zu lesen und die Anforderungen in Bezug auf die Bietungsbürgschaft zu verstehen, um sicherzustellen, dass sie rechtzeitig und korrekt eingereicht wird. Die Nichteinhaltung dieser Anforderungen kann dazu führen, dass das Angebot des Bieters von der Bewertung ausgeschlossen oder abgelehnt wird.

Ein Beispiel, wie ich als Unternehmer die Bietungsbürgschaft einsetzen kann:

Angenommen, dein Bauunternehmen möchte an einem öffentlichen Ausschreibungsverfahren für den Bau eines neuen Schulgebäudes teilnehmen. Die ausschreibende Stelle verlangt, dass alle Bieter eine Bietungsbürgschaft im Wert von 5% des Angebotspreises vorlegen, um die Ernsthaftigkeit des Angebots zu bestätigen und dem Ausschreibenden Sicherheit zu bieten.

Hier ist, wie du die Bietungsbürgschaft einsetzen könntest:

1. Du beantragst eine Bietungsbürgschaft bei deiner Bank oder einem Versicherungsunternehmen und stellst die erforderlichen Unterlagen bereit, wie den Ausschreibungsaufruf, das Angebot und andere relevante Dokumente.

2. Die Bank oder das Versicherungsunternehmen prüft deine Bonität und die Details des Angebots. Wenn alles in Ordnung ist, wird die Bietungsbürgschaft ausgestellt.

3. Du fügst die Bietungsbürgschaft deinem Angebot bei und reichst es fristgerecht bei der ausschreibenden Stelle ein.

4. Dein Unternehmen wird nach Abschluss des Ausschreibungsverfahrens als erfolgreicher Bieter ausgewählt und erhält den Zuschlag für den Bau des Schulgebäudes.

5. Die ausschreibende Stelle fordert dich auf, den Bauvertrag zu unterzeichnen und die vereinbarte Bietungsbürgschaft zu hinterlegen, um die Ernsthaftigkeit deines Angebots zu bestätigen.

6. Die Bietungsbürgschaft wird als eine Art Garantie für die Erfüllung des Vertrags verwendet. Wenn du den Bauvertrag nicht abschließt oder anderweitig deinen Verpflichtungen nicht nachkommst, kann die ausschreibende Stelle die Bietungsbürgschaft einlösen und den vereinbarten Betrag einfordern.

Die Bietungsbürgschaft ermöglicht es dir als Unternehmer, am Verfahren der Ausschreibung teilzunehmen und dein Angebot zu untermauern, ohne sofortige Liquidität für Sicherheiten bereitstellen zu müssen. Sie dient auch als Sicherheitsnetz für den Fall, dass du den Zuschlag erhältst und den Bauvertrag abschließt, aber deine Verpflichtungen nicht erfüllen kannst.

Ein Beispiel, wo ein Auftraggeber die Bietungsbürgschaft in Anspruch nehmen kann:

Angenommen, ein öffentliche Behörde hat ein Ausschreibungsverfahren für den Bau eines neuen Krankenhauses durchgeführt. Mehrere Bauunternehmen haben Angebote abgegeben und Bietungsbürgschaften als Teil ihrer Angebotsunterlagen vorgelegt. Nach Abschluss des Ausschreibungsverfahrens wird ein Unternehmen, „ABC Bau GmbH“, als der erfolgreiche Bieter ausgewählt und erhält den Zuschlag für den Bau des Krankenhauses.

Einige Wochen nach der Zuschlagserteilung zieht „ABC Bau GmbH“ unerwartet sein Angebot zurück und erklärt, dass es nicht in der Lage ist, den Bauvertrag zu erfüllen. In dieser Situation könnte die Behörde die Bietungsbürgschaft von „ABC Bau GmbH“ in Anspruch nehmen:

1. Der Auftraggeber benachrichtigt „ABC Bau GmbH“, dass es seinen Verpflichtungen aus dem Bauvertrag nicht nachkommen kann, und fordert die Erfüllung der Bietungsbürgschaft gemäß den Vertragsbedingungen.

2. „ABC Bau GmbH“ reagiert nicht angemessen auf die Aufforderung des Auftraggebers und verweigert die Zahlung der Bietungsbürgschaft oder die Unterzeichnung des Bauvertrags.

3. Die Behörde reicht einen Anspruch auf die Bietungsbürgschaft bei der Bank oder dem Versicherungsunternehmen ein, das die Bürgschaft ausgestellt hat, und legt alle erforderlichen Dokumente und Nachweise vor, um die Inanspruchnahme zu rechtfertigen.

4. Nach Prüfung des Anspruchs durch das Bankinstitut oder Versicherungsunternehmen und Überprüfung der Dokumente wird der vereinbarte Betrag der Bietungsbürgschaft an den Auftraggeber ausgezahlt, um die entstandenen Kosten für die erneute Ausschreibung oder andere Schäden zu decken.

Indem der Auftraggeber die Bietungsbürgschaft in Anspruch nimmt, erhält er eine gewisse Sicherheit und Entschädigung für den Fall, dass der erfolgreiche Bieter seinen Verpflichtungen nicht nachkommt oder sein Angebot zurückzieht. Die Bietungsbürgschaft dient als Sicherheitsnetz, das dem Auftraggeber hilft, potenzielle Verluste oder Verzögerungen zu minimieren, die durch das Versäumnis des Bieters entstehen könnten, den Bauvertrag abzuschließen und die Arbeiten zu beginnen.

Unser Service:

Neben Bietungsbürgschaften bieten wir das gesamte Angebot der Bürgschaften an. Dazu zählen die Gewährleistungsbürgschaft, Anzahlungsbürgschaft, Ausführungsbürgschaft, Vertragserfüllungsbürgschaft oder Bauhandwerkerversicherung. Wenn Sie Fragen haben, eine Beratung möchten oder weitere Informationen benötigen, dann nehmen Sie per Mail Kontakt zu uns auf. In Regel antworten wir innerhalb 24 Stunden. Die Beratung, welche Angebotskonditionen für Ihre Bürgschaft zutreffen, ist ohne Mehrkosten und unverbindlich. Als Versicherungsmakler haben wir weitere Versicherungen, wie die Maschinenversicherung für Ihre mobilen oder stationären Maschinen, die Betriebshaftpflicht oder die Inhaltsversicherung im Portfolio.